Mathies Rüder bei Derby Debüt platziert
(14.05.2024) Er gilt als der schwerste Parcours der Welt. Der anspruchsvolle 1230m lange Kurs des deutschen Springderbys, welches einst vom passionierten Jagdreiter Eduard Pulvermann gestaltet und seit 1920 weder in der Linienführung noch in seinen 17 Hindernissen und 20 Sprüngen in Hamburg Klein Flottbek verändert wurde. Als jüngster Teilnehmer konnte sich der 18-jährige Mathies Rüder zusammen mit „For Freedom EKT“ beim gemeinsam Debüt an zehnter Stelle platzieren. Mit nur 8 Fehlerpunkten schafften die Beiden die anspruchsvolle Aufgabe. Als eine Haupt-Fehlerquelle gilt die 1,65m hohe weiße Planke auf einen Galoppsprung direkt im Anschluss nach Überwindung des drei Meter hohen Derby Walls. Hier passierte auch der erste Abwurf des Duos, ein weiterer kam am steilen Aussprung des Pulvermanns Grab hinzu. Der Blieschendorfer Junior und der 12-jährige Holsteiner Hengst fühlten sich auf Anhieb wohl auf dem großzügigen Rasenplatz am Jenischpark. Bereits in der ersten Qualifikation am Mittwoch gelang eine Nullrunde. In der zweiten Quali am Freitag lief es zunächst auch sehr gut nach Plan, den schwierigen Wall meisterte das Duo sogar mit Handicap ohne Gebiss in der Trensenzäumumg, denn dieses brach beim Aufritt in der Mitte durch und hing danach an der Seite heraus, so dass Rüder – bis dato fehlerfrei – die Hand heben und gezwungenermaßen aufgeben musste: „Ohne Gebiss wäre es zu risikoreich geworden.“ Als Siegespaar aus dem 93. Deutschen Springderby gingen wie auch im Vorjahr Marvin Jüngel und „Balou’s Erbin“ hervor. Im nächsten Jahr will Mathies Rüder, der aktuell auch noch amtierender Vielseitigkeits Mannschaftseuropameister ist, dann erneut beim Event um das begehrte „Blaue Band“ mitreiten. Neben Vater Kai, der mit „Cross Keys“ im letzen Jahr ebenfalls zehnter wurde und im Jahr zuvor mit einem sechsten Platz aufwartete, konnten auch schon weitere Fehmaraner im Derby Schleifen sammeln. Inga Czwalina gelang 2003 Platz acht mit „Clyde“ und 2005 dann Rang vier mit „Lerano“, jeweils noch unter ihrem Mädchennamen Rauert. Thorben Köhlbrandt schaffte es 2011 und 2012 sogar zwei Jahre in Folge auf einen hervorragenden zweiten Platz mit „C-Trenton Z“ in dem prestigeträchtigen Wettbewerb.
Für Hans-Thorben Rüder lief es indes in den klassischen Springprüfungen am Donnerstag besonders erfolgreich. Im „Championat von Hamburg“ kassierte „Courage“ lediglich einen leichten Abwurf, was den Einzug in das Stechen verhinderte. Mit „Singu“ sprang der Profi in der Rising Star CSI5* Prüfung zuvor nur knapp am Sieg vorbei und landete an zweiter Podiumsstelle. Am Samstag schaffte das Paar dann noch Platz sechs in einem weiteren Springen der internationalen fünf Sterne Tour. Insgesamt waren über die Tage 104.000 Zuschauer live bei der Veranstaltung zugegen. Der fehmarnsche Ringreiterverein hatte am Freitag einen Ausflug im Reisebus organisiert, um vor Ort den Reitsport zu verfolgen und natürlich auch kräftig Daumen zu drücken.
Karla Köhlbrandt beste Schleswig-Holsteinerin beim Children Preis der Besten
In Warendorf ging es beim „Preis der Besten“ um Medaillen für den Reiter Nachwuchs. In der Altersgruppe der Children (U14) war Karla Köhlbrandt mit „Stroller“ am Start. Im ersten Springen über 1,25m platzierte sie sich mit einer Nullrunde auf Rang dreizehn. Im Finalspringen fiel dann eine Stange, unglücklicherweise direkt am ersten Sprung des 1,30m Parcours. Im Endklassement beendete die Schülerin auf Rang fünfzehn als Beste für ihr Bundesland Schleswig-Holstein.
Ina Reimers konnte einen tollen Erfolg in Scharnebeck im Landkreis Lüneburg verbuchen. Mit ihrem selbstgezogenen „Chevron“ erritt sie sich im Großen Preis S*** Springen mit Stechen über 1,50m eine Schleife an dreizehnter Stelle. Jörgen Köhlbrandt platzierte „Call me London“ auf Rang sechs im M* mit steigenden Anforderungen und konnte den siebenjährigen Holsteiner Schimmelwallach am nächsten Tag erstmalig in der schweren Klasse auf Rang sechzehn in die Platzierungsliste eintragen. In dieser Zwei-Phasen Springprüfung (1,40m) bekam auch „Cella“ direkt dahinter noch eine Schleife.
Regionale Wettkämpfe gab es im Reitsportzentrum am Moltkestein. Tomma Thiesen konnte hier eine Stilspringprüfung Kl.M* mit der Wertnote 8,4 im Sattel von „Viva las Vegas“ für sich entscheiden.
Die Ergebnisse:
Springpferdeprfg. Kl.A* (90 cm): 8. Larissa Bever „Crown Cayman“.
Zwei-Phasen-Springprüfung Kl.A** (100 cm): 4. Freya Sophie Langhans „Qualita“.
Stilspringen Kl.L (1,10m): 6. Elsa Thiesen „Spartacus“.
M* Stilspringen (1,20m): 1. Tomma Thiesen „Viva Las Vegas“.
In Segeberg trafen sich zuvor am Dienstag und Mittwoch vor allem die Profireiter, um ihre meist jungen Pferde vorzustellen. Carl-Christian Rahlf erreichte mit „Dicarento“ Platz sechs in der Springpferdeprüfung Klasse L. Im M*-Springen (1,20m) gab es einen dritten Rang für Cedric Becat mit „Carmina von der Streem“.